Daniela Bollschweiler (MSc.), Psychologin im Rettungsdienst des Roten Deutschen Kreuzes Kreisverband Mannheim (DRK) und ihre Kollegin Kim Bühler aus dem DRK-Kreisverband Ahrweiler gehen mit ihrem elfteiligen Podcast „ Status 6“ neue Wege in Sachen Prävention und Information zum Thema Mental Health im Rettungsdienst. In jeder ihrer Podcast-Episode diskutieren sie ein für den Rettungsdienst relevantes Thema wie zum Beispiel kritische Ereignisse, Gewalt gegen Rettungskräfte oder das Miteinander in den Rettungswachen. Dabei geben sie auch zahlreiche praxisnahe Hinweise - so wie beispielsweise in der zweiten Folge. In dieser erläutern die beiden Profis Entlastungsstrategien, mit denen sich das Rettungsfachpersonal im Einsatz bei psychischen Belastungen sofort und selbst helfen kann. „Entlastungsstrategien kann man erlernen und sie dann, wenn nötig schnell abrufen – so ein individueller psychologischer Werkzeugkasten, kann aktiv dabei helfen mit dem stressigen Rettungsdienstalltag besser umzugehen, so Daniela Bollschweiler, Psychologin beim DRK-Mannheim über den Zweck des Podcasts.

In ihrer täglichen Arbeit unterstützen beide Psychologinnen in den jeweiligen Kreisverbänden Rettungsdienstmitarbeitende in traumatischen, angespannten und belastenden Arbeitssituationen mit psychosozialer Notfallversorgung oder Lösungsstrategien und fördern durch regelmäßige Präventionsangebote die mentale Gesundheit des Personals. Ihre Arbeitsfelder beschreiben die beiden Mitarbeiterinnen mit dem Wort „exotisch“ und sehr „gewinnbringend“: Zurzeit sind sie deutschlandweit die einzigen Psychologinnen, die bei DRK-Kreisverbänden angestellt und ausschließlich für die Belange der DRK-eigenen Belegschaft zuständig sind.
Die Idee zu einem Podcast kam Daniela Bollschweiler und Kim Bühler daher auch bei ihrem regelmäßigen fachlichen Austausch, bei dem sie immer wieder bemängelten, dass der Rettungsdienst und seine Belange in der Psychologie kaum Erwähnung finden und es so gut wie keine wissenschaftlichen Erhebungen gibt. Zudem machen es der Schichtdienst und die verschiedenen Standorte der Rettungswachen schwer, Fortbildungen flächendeckend anzubieten. „Podcasts sind ein ideales Medium, um Informationen orts- und zeitunabhängig zu erhalten. Unserer bietet auf leicht verständliche Art fachliches und praxisnahes Know-how, berichtet Daniela Bollschweiler.
Nachdem der Entschluss der beiden Diplom-Psychologinnen feststand, schrieben sie ein Konzept, kauften Mikros und legten los. Der Titel „Status 6 – Der DRK-Podcast für mentale Gesundheit im Rettungsdienst“ war schnell gefunden und hat natürlich auch einen Bezug zum Rettungsdienst: Der Status 6 wird im Funkverkehr gedrückt, wenn ein Fahrzeug nicht mehr einsatzbereit ist, weil es beispielsweise einen technischen Defekt hat oder die Besatzung ausfällt.

Bei aller Ernsthaftigkeit der Themen ist der Podcast sehr unterhaltsam und es wird viel gelacht. Während der Aufnahme sitzen die Rot-Kreuz-Mitarbeiterinnen rund 200 Kilometer entfernt voneinander. Dank Handy-Videocall können sie sich sehen und hören. Sie spielen sich die Bälle zu, diskutieren und plaudern auch ab und zu aus dem eigenen Nähkästchen. Mit Aussagen wie „Ihr macht einen Hammerjob!“ „oder „Es ist nicht eure Verantwortung, wenn euch etwas psychisch Belastendes passiert!“ sprechen sie die Zuhörenden direkt an. Auf sympathische Art ermutigen die Psychologinnen das Rettungsfachpersonal, sich Hilfe zu holen, wenn ein Einsatz nach der Schicht noch nicht Geschichte ist. 
Rückenwind für ihr Vorhaben erhalten die beiden Podcasterinnen ebenso von ihren Vorgesetzten. Markus Sander, Rettungsdienstleiter des DRK-Kreisverbandes Mannheim sieht in dem neuen Podcast-Projekt ein „innovatives und wertvolles Angebot für Mitarbeitende im Rettungsdienst und darüber hinaus“, welches er voll und ganz unterstützt.

„Status 6 – Der DRK-Podcast für mentale Gesundheit im Rettungsdienst“ von den Psychologinnen Daniela Bollschweiler und Kim Bühler kann ab sofort bei Spotify, Deezer, Apple Music, Amazon Music und Podcaster abgerufen werden.