Brühl. Ihre Spendierhosen hatten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Sport und Partnerschaft in ihrer jüngsten Sitzung an. Das Deutsche Rote Kreuz hatte einen Antrag auf Gewährung eines Zuschusses für die Anschaffung eines gebrauchten Krankentransportwagens gestellt. Für das Fahrzeug fallen Kosten von 4000 Euro an, zudem hat das Rote Kreuz für die notwendige Funkausstattung 500 Euro errechnet und für die Beschaffung eines Defibrillators noch weitere 1500 Euro eingeplant. Unter dem Strich kommen so rund 6000 Euro für das neue - gebrauchte?- Fahrzeug zusammen.Bürgermeister Dr. Ralf Göck unterbreitete den Ratsmitglieder den Beschlussvorschlag, diese Anschaffung mit der üblichen Vereinsförderung zu unterstützen. Und die beträgt 32 Prozent der nachgewiesenen Kosten, in dem Fall 1920 Euro.
Mobile Sanitätsstation
Er informierte noch, dass dieses Fahrzeug laut der Ortsgruppe des Roten Kreuz als mobile Sanitätsstation bei den verschiedenen Veranstaltungen in der Gemeinde - etwa dem Heini-Langlotz-Lauf, dem Fasnachtsumzug, bei Turnieren des Reitvereins - als mobile Sanitätsstation eingesetzt werden soll. Außerdem werde es für die "Betreuungsgruppe akut" benötigt, die für die sanitätsdienstliche Betreuung bei Einsätzen der örtlichen Feuerwehr hinzugerufen werde.Uwe Schmitt (CDU) stellte allerdings direkt einen anderen Antrag. Er betonte, dass dieses Fahrzeug ja nicht für die Vereinsmitglieder des Roten Kreuz' angeschafft werde, "sondern es dient der Sicherheit aller Bürger". Deshalb schlug er vor, die gesamten Anschaffungskosten zur Verfügung zu stellen. Auch Hans Zelt (SPD) stieß in dieses Horn. Seine Fraktion könne sich die Komplettübernahme ebenfalls vorstellen. "Wir sind sehr dankbar, wenn es ein weiteres Fahrzeug dieser Art beim Roten Kreuz gibt", betonte auch Heidi Sennwitz (FW) in ihrer Stellungnahme, "das Fahrzeug kommt schließlich allen zugute".
Zuschuss wird verdreifacht
Deshalb schlug auch sie vor, die kompletten 6000 Euro zu übernehmen, den ursprünglich angedachten Gemeindezuschuss also zu verdreifachen. Ihr Fraktionskollege Werner Fuchs bekräftigte, dass aus seiner Sicht dieses Fahrzeug kein Luxus sei, sondern wirklich benötigt werde. Klaus Triebskorn (GLB) erfuhr in diesem Zusammenhang, dass das Rote Kreuz die Sanitätseinsätze der Helfer von den Veranstaltern per Stundensatz entlohnt bekomme. Am Ende waren sich die Ratsmitglieder einig: Dem Roten Kreuz werden die kompletten 6000 Euro für den Wagen überwiesen.
© Schwetzinger Zeitung, Text: Ralf Strauch - Donnerstag, 25.02.2016