Rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kreisverband Mannheim e.V. ist jederzeit einsatzbereit - ehrenamtlich versteht sich! Über ein von der Integrierten Leitstelle in Ladenburg gesteuertes Meldesystem werden die Mitglieder der Hundestaffel im Notfall alarmiert. Dann heisst es rein in die Einsatzkleidung, Hund anleinen und ab zum Einsatzort.
Neun Gäste konnten die Bereitschaftsleiter Dieter Schemenauer und Katharina Kern zum Schnupperkurs der Rettungshundestaffel am 16. März begrüßen. Die Schnupperkurse sind fester Bestandteil im Jahresprogramm der Staffel, um interessierte Besucher mit und ohne Hund über die ehrenamtliche Tätigkeit zu informieren und neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen. Dieter Schemenauer informierte in seiner einführenden Präsentation allgemein über die Arbeit der Rettungshundestaffel. 29 Mitglieder zählt die Staffel derzeit. Sechs Rettungshundeteams, bestehend aus einem Hundeführer und seinem Hund, sind derzeit geprüft und einsatzfähig, zwei davon sind so genannte Mantrailer, die übrigen vier sind Flächensuchhundeteams. In Ausbildung befinden sich derzeit 18 Rettungshundeteams, die übrigen Mitglieder sind Helfer ohne Hund.
Mit dem Training kann bereits im Welpenalter begonnen werden. Da die Ausbildung zwei bis drei Jahre dauert, sollte der Hund zu Beginn der Ausbildung nicht älter als drei Jahre sein. Für die Rettungshundearbeit eignen sich vor allem Hunde von mittlerer Größe, eine typische Rettungshunderasse gibt es aber nicht. Ob Labrador, Border Collie, Schäferhund oder Mix - viel wichtiger als die Rasse ist, dass der Hund gesund ist, sich mit Leckerlis und Spielen motivieren lässt und freundlich zu Menschen und Artgenossen ist. Im Training wird den Hunden spielerisch beigebracht, nach menschlichem Geruch zu suchen und dem Hundeführer den Fundort des Opfers anzuzeigen. Dabei kann ein ausgebildeter Rettungshund in der Fläche eine Menschenkette von ca. 50 Personen ersetzen.
Doch auch der Mensch muss im Laufe der Ausbildung viel dazu lernen. Zur Sanitätsdienstausbildung kommen weitere Kurse wie etwa Karten- und Kompasskunde, Einsatztaktik und Erste Hilfe am Hund hinzu. Da die Rettungshundearbeit ehrenamtlich ist, engagieren sich die Mitglieder ausschließlich in ihrer Freizeit. Zum Training am Mittwochabend und Sonntagvormittag kommen weitere Termine wie Vorführungen und Sanitätsdienste, und schließlich auch Einsätze als Hundeführer oder Helfer.
Nach dem informativen Teil verabschiedeten sich drei Besucher. So aufwändig habe sie sich das nicht vorgestellt, sagt eine Zuhörerin. Wer sich in der Rettungshundearbeit engagieren möchte, sollte sich aber schon früh im Klaren darüber sein, dass dieses Hobby auch eine große Verantwortung mit sich bringt. Regelmäßige Teilnahme am Training und die Bereitschaft, in Einsätze zu gehen, sind Grundvoraussetzungen für die Arbeit als Rettungshundeteam.
Fünf Hunde blieben schließlich zum ersten Teil des Schnupperkurses im direkten Anschluss an den Vortrag. Unter der Leitung von Bereitschaftsleiterin Katharina Kern absolvieren die Hunde und ihre Hundeführer einzeln und in der Gruppe kleine spielerische Übungen. Lässt sich der Hund von fremden Personen mit Leckerlis locken? Geht er freundlich und unbefangen auf Menschen zu, spielt er gerne? Oder zeigt er Anzeichen von Stress, wenn Menschen oder andere Hund um ihn sind? Die ersten Übungen meisterten die Hunde jedenfalls souverän und mit viel Spaß. Und vielleicht entdeckt der ein oder andere Teilnehmer im Laufe des Schnupperkurses ein neues spannendes Hobby für sich und seinen vierbeinigen Freund.
Sie möchten mehr über die Rettungshundearbeit erfahren? Vielleicht auch ein Teil des Teams werden oder die ehrenamtliche Arbeit finanziell unterstützen? Alle weiteren Informationen finden Sie hier.