Statt nach der Musterung, den Wehrdienst anzutreten, verpflichtete sich Heckmann 1968 mit 18 Jahren für zehn Jahre zunächst dem städtischen Luftschutzhilfsdienst (LSHD). Dieser war speziell für den Verteidigungsfall (V-Fall) aufgestellt und sollte nach einem potenziellen Luftangriff tätig werden. 1971 wurde der LSHD als Katastrophenschutz (für den K-Fall) dem Zivilen Bevölkerungsschutz (ZB) in Westdeutschland zugeordnet.
Heckmann lernte in dieser Zeit viel Neues, insbesondere über die Rettung von Menschen in Großschadenslagen, die sich von der Hilfe im täglichen Sanitätsdienst etwas unterschied. „Wir wurden zum Beispiel dazu ausgebildet, einen Verbandsplatz aufzubauen und einzurichten, dessen Zelte, Einrichtungen und Material damals in der Alten Ziegelei in Ladenburg gelagert waren“, erzählt Heckmann. Auch musste er einiges über die sog. Triage lernen, das heißt, die Beurteilung, wie in einem Katastrophenfall mit den vorhandenen Mitteln die meisten Verwundeten gerettet werden können. „Unsere Ausbilder sagten uns damals: Als Trupp- oder Zugführer müssen eure Handschuhe am Ende des Tages noch genauso weiß sein wie morgens. Ihr fasst nichts an!“, berichtet Heckmann. Geübt wurden damals oft, zum echten Einsatz kam es zum Glück nie.
Nach der Auflösung des ZB bei der Stadt Mannheim kehrten alle in ihre Basis-Organisationen zurück und Heckmann wieder zum DRK in Mannheim in seinen alten OV. „Wir mussten gemäß der Verpflichtung weiterhin 200 Dienst-Stunden im Jahr absolvieren. Im Nachtdienst an Wochenenden konnte ich im Rettungsdienst (damals noch im Keller des Albert-Schweitzer-Hauses in L2) mitfahren das „Mannheimer Nachtleben“ von der anderen Seite kennenlernen, was nicht immer unblutig war.“ Später übernahm er ehrenamtlich Sanitätsdienste, insbesondere im Rosengarten Mannheim. Eingeteilt wurde er vom damaligen Ortvereinsvorsitzenden Herbert Schreckenberg, mit dem er zusammen die Schulbank gedrückt hatte und der durch ihn zum Roten Kreuz fand. „Leider starb er viel zu früh“, bedauert Heckmann.
1980 wurde Heckmann im Stab HVB der Stadt Mannheim zum S2 berufen. In dieser Position war er dafür verantwortlich, Schadenslagen zu ermitteln und laufend zu beschreiben, damit der Stab in der jeweilen Lage richtig entscheiden konnte. „In Mannheim sind dies zum Beispiel Industrieunfälle oder auch Hochwassersituationen. Sicher zu vernachlässigen ist, dass der Oberrheingraben auch Erdbeben-Zone ist.“, ergänzt Heckmann.
Ab 1990 zog sich Heckmann aus dem Bevölkerungsschutz zurück und wurde stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden, Peter Riehl, schied er dann aus dem Vorstand aus und wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
„Auf Großschadenslagen muss man organisatorisch immer gut vorbereitet sein und man braucht eine gewisse Resilienz vor Ort. Deshalb ist es wichtig, dass sich Menschen in einer Gemeinschaft wie dem DRK engagieren, die sich für die tägliche Hilfe am Nächsten einsetzt.“ Außerdem ist das Rote Kreuz zusammen mit dem Roten Halbmond für ihn eine der letzten internationalen Friedensorganisationen auf dieser Welt.
