Ein Traum wurde weggespült
Die Weinheimer Familie Yeter wollte ein Eigenheim und steht jetzt verzweifelt vor dem Nichts – Spendenaktion des DRK
Weihnachten dieses Jahr sollte anders sein, vor allem für die kleine Elif-Sena. Die Yeters wollten es sich im Eigenheim so richtig gemütlich machen, im eigenen kleinen Reihenhäuschen im Weinheimer Norden. Im Laufe des Novembers wollten sie einziehen, raus aus der kleinen städtischen Mietwohnung und hinein in den Traum.
Ahmet Yeter (33) hat in der Türkei Betriebswirtschaft studiert und sich mit Fleiß und Zuverlässigkeit einen sicheren Job als Verkaufsleiter erarbeitet. Seine Frau Ayse (34) hat das Studium unterbrochen, um sich ganz der kleinen Tochter Elif-Sena (2) zu widmen. Ahmet und Ayse sind beide in Deutschland geboren, sie sprechen perfekt Deutsch.
Der Traum vom Eigenheim wurde greifbar, die Bank akzeptierte die Finanzierung, das Häuschen in der Nordstadt war erschwinglich. Natürlich musste man viel reinstecken, aber vieles wollte Ahmet auch in Eigenleistung erbringen. Seit Sommer wurde das Haus in der Moselstraße saniert, die Handwerker kamen gut voran. Der Bauherr war selbst jeden Tag auf der Baustelle.
Dann aber kam der 7. Oktober - und alles war wieder anders. Schon morgens in aller Frühe klingelte das Telefon. Die Stimme klang hektisch. Bei einem künftigen Nachbarn in der Moselstraße drücke Wasser durch die Wand, das müsse von der Baustelle - dem Yeter-Haus - stammen. Ahmet Yeter fuhr sofort los; fünf Minuten später zeichnete sich das Desaster ab. Die Feuerwehr war schon vor Ort und hatte die Tür geöffnet. Es war ein Alptraum. Aus einem defekten Wasseranschluss im Dachgeschoss war die ganze Nacht hindurch Wasser ausgelaufen, es lief in Sturzbächen von einer Etage in die nächste. Decken, Wände, Fußböden - gerade frisch saniert - waren komplett aufgeweicht. Eine Katastrophe, deren Ausmaß erst in den Tagen danach so ganz klar wurde. Das Häuschen in der Nordstadt, gerade erst liebevoll hergerichtet, war über Nacht zum schweren Sanierungsfall geworden. 44 000 Liter Wasser waren ausgelaufen. Die Mannheimer Sanitärfirma hatte für einen neuen Brennwertkessel Leitungen installiert und offenbar fehlerhaft angeschlossen. Wegen starker Regenfälle in dieser Nacht hörten die Nachbarn das Rauschen nicht - sie spürten erst das Wasser, als es durch die Wände drückte.
Die Yeters werden wohl nichts ersetzt bekommen. Der Installateur einer kleinen Mannheimer Firma macht keine Anstalten, für den von ihm verursachten Schaden aufzukommen. Seine Haftpflichtversicherung ließ mitteilen, der Handwerker habe seine Beiträge nicht bezahlt, das sei eben Pech für die Familie Yeter.<img src="fileadmin/_migrated/RTE/RTEmagicC_Yeter-2-WEB.jpg.jpg" data-htmlarea-file-uid="38" data-htmlarea-file-table="sys_file" width="288" height="400" txdam="2940" style="padding: 5px; float: right;" alt="" />
Eine Leitungsschaden-Versicherung greift noch nicht, weil die Heizungsleitungen ja noch gar nicht in Betrieb waren. Ahmet und Ayse Yeter sind verzweifelt. Das Haus, das fast fertig zum Einzug war, ist nun eine Ruine, die mit viel Aufwand erst wieder saniert werden muss, auch an den Nachbarhäusern sind Schäden entstanden. Aber das Geld ist aufgebraucht, das Haus und die Handwerker wurden schon bezahlt - teilweise sogar der Schadensverursacher. Natürlich hat die Familie einen Rechtsanwalt eingeschaltet; aber woher soll das Geld kommen?
Der Installateur habe angekündigt, er werde Insolvenz anmelden, sagt Ahmet Yeter. Er weiß nicht mehr weiter. Wenigstens konnten sie bei der Stadt die Kündigung des Mietvertrages für die kleine Mietwohnung wieder aufheben. Sonst wären sie jetzt obdachlos.
Info: Das Rote Kreuz, will die Weinheimer Familie jetzt mit einer Spendenaktion unterstützen und hat ein Spendenkonto eingerichtet, das ab sofort unter dem Stichwort "Yeter" genutzt werden kann.
Spendenkonto:
Sparkasse Rhein-Neckar Nord
IBAN: DE 53 6705 0505 0030 1033 86
BIC: MANSDE66
Verwendungszweck / Stichwort: Yeter
Das DRK kann auch Spendenquittungen ausstellen.
Spendenstand 13.04.2015: 75.622,- Euro
Vielen herzlichen Dank an alle Spender!
Wir sind uns über die Verantwortung gegenüber den Spendern bewusst, stehen für absolute Transparenz und garantieren den ordnungsgemäßen und zweckbestimmten Einsatz der Spenden. Selbstverständlich stehen wir auch weiterhin in Kontakt mit der Familie Yeter und stimmen gemäß den Bauabschnitten die Spendenübergaben ab und dokumentieren diese.