Sie sind gut ausgebildet, motiviert und jederzeit einsatzbereit – doch oft stehen ihnen formale Hürden im Weg: Ehrenamtliche des DRK müssen für kleinere Einsätze, Übungen oder Lehrgänge immer noch um Freistellung beim Arbeitgeber bitten oder Urlaub nehmen. Anders als ihre Kollegen von Freiwilliger Feuerwehr und THW. Für sie gibt es gesetzliche Regelungen für Freistellung und Lohnersatz.
Diese Ungleichbehandlung sollte bei der aktuell diskutierten Neufassung des Landeskatastrophenschutzgesetzes aufgehoben werden, fordert Christiane Hammoudi, Kreisgeschäftsführerin DRK-Kreisverband Mannheim e.V: „Wer Verlässlichkeit im Ernstfall will, muss gesetzliche Regelungen so gestalten, dass die Ehrenamtlichen gut ausgebildet sind, motiviert und rechtlich sicher in Einsätze gehen können – ohne dafür persönliche Abstriche machen zu müssen oder eigene Mittel einzubringen.“
Gleiche Aufgaben, ungleiche Rechte – das bremst Hilfe
Das Land Baden-Württemberg setzt beim Katastrophenschutz fast ausschließlich auf ehrenamtliche Strukturen. Mit 6.000 Helfern stellt das DRK rund 95 Prozent der behördlich eingeplanten Einheiten. Weitere 35.000 Ehrenamtliche engagieren sich in den Bereitschaften des DRK – sie werden bei größeren Lagen hinzugezogen, erhöhen die Durchhaltefähigkeit und schließen Lücken.
Konkrete Auswirkungen auf die Sicherheit in der Region
Mit 984 Ehrenamtlichen in den Bereitschaften und vier Einsatzeinheiten an zwei Standorten in Mannheim und zwei Standorten im Rhein-Neckar-Kreis ist das DRK-Kreisverband Mannheim e.V. binnen Minuten einsatzbereit und verstärkt bei Bedarf kreis- und länderübergreifend. Klare Helferrechte bedeuten Verfügbarkeit, bessere Qualität in der Ausbildung und schnellere Hilfe für die Menschen in der Region bei Bränden, Unfällen, Hochwasser, Hitze oder Suchaktionen.
Das DRK hatte seinen Forderungen mit einer Aktion in Stuttgart Nachdruck verliehen. Einheiten aus dem ganzen Land haben dem Innenausschuss des Landtags im Schlosshof ein Grundlagenpapier zur Zukunft des Katastrophenschutzes übergeben.
Zwei Einheiten aus dem DRK-Kreisverband Mannheim waren ebenfalls vor Ort. Dazu Kreisgeschäftsführerin Hammoudi: „Wir wollen ein starkes Zeichen setzen. Denn ohne klare Regelungen sinkt die Attraktivität des Ehrenamtes – und damit letztlich die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hier in der Region. Das können wir uns in Anbetracht häufiger werdender klimabedingter Katastrophen und einer veränderten Sicherheitslage nicht leisten.“