„Miteinander“ ist es schöner als alleine - Kreisverband Mannheim e.V.
· Pressemitteilung

„Miteinander“ ist es schöner als alleine

Gemeinsamen Memory spielen - Gedächtnistraining mit Spaß.
Gruppenspiele, Singen, Gymnastik und Bewegung gehören ebenso zum Tagesprogramm.
Beim Frühstück ließt DRK-Mitarbeiterin Karin Klein die Zeitung vor.
v.l. Benedikt Mutschler und Karin Klein vom DRK.

Rotes Kreuz eröffnet Tagestreff für Senioren / Angebot kommt gut an

Draußen ist es frisch und es regnet in Strömen, doch eine wohlig warme Atmosphäre umgibt DRK-Mitarbeiterin Karin Klein und Benedikt Mutschler, Auszubildender zum Alltagsbegleiter in der Mannheimer Akademie für soziale Berufe, als sie ihre Gäste herzlich und mit einem „guten Morgen“ empfangen. Das liegt größtenteils an ihrer freundlichen Art, jedoch auch etwas an dem Raum, in dem sie stehen. Dieser erscheint im angenehmen Licht, das durch die gelben Vorhänge scheint. In der Mitte stehen in Hufeisenform gestellte Tische, die liebevoll mit Getränkeflaschen und Servietten gedeckt sind und zum Hinsetzen einladen. Nicht zu übersehen sind auch die vielen Deutschlandflaggen, die sowohl an den Wänden, wie auch auf den Tischen auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft schließen lassen.
Wie jeden Montag bringt der DRK-Fahrdienst Frau Sauer, Herr Zumbach und das Ehepaar Werner zu diesem angenehmen Ort in Weinheim. Die Rede ist vom DRK-Tagestreff „Miteinander“ in der Einrichtung Wohnen und Pflege im „Haus Marienplatz“. Er ist seit dem 2. Mai 2016 wöchentlich von 9 – 13 Uhr geöffnet und ist eine Begegnungsgruppe für Senioren. Beim wöchentlichen Zusammenkommen werden Körper und Geist mit verschiedenen Übungen fit gehalten. „Der Tagestreff soll Senioren und deren Angehörigen entgegenkommen, die momentan bei uns in der Tagespflege auf der Warteliste stehen“, meint Melanie Röhn, Einrichtungsleiterin „Wohnen & Pflege“. So haben die Angehörigen zumindest an einem Vormittag ein bisschen Zeit für sich oder können ein paar Erledigungen machen.
Denn in dieser Zeit befinden sich die Senioren in besten Händen. Klein und Mutschler stecken viel Zeit und Herzblut in ihre Arbeit. „Mir ist wichtig, dass sich die Teilnehmer mit den Übungen identifizieren können“, sagt Klein. „Deshalb singen wir viel oder reden über alte Zeiten, weil sie sich daran gut erinnern können“. Das sei nicht nur Gedächtnistraining, sondern gebe auch Selbstvertrauen.
Gesprächsrunden gibt es vor allem am Anfang und am Ende des Treffens. Bei einer kleinen Kaffeerunde am Morgen können die Teilnehmer erst einmal ankommen und von ihren Wochenenden erzählen. Die Gruppenleiterin geht dabei auf jeden einzeln ein und motiviert gerade diejenigen zu reden, die zurückhaltender sind. Gesten wie über die Hand streicheln, zeigen wie einfühlsam sie dabei vorgeht. Danach wird gemeinsam die Zeitung gelesen und über aktuelle Themen diskutiert. Wie bei der folgenden Gymnastik zeigen sich die Teilnehmer als sehr interessiert und manche entwickeln beim „Ballspielen“ sogar echten Ehrgeiz.
„Wissen Sie, ich bin fast blind und hören kann ich auch kaum noch etwas, aber bei den Gruppenspielen und Gesprächen merke ich manchmal, dass in meinem Kopf doch noch etwas geht“, sagt Herr Zumbach, einer der Senioren stolz. „Das tut gut.“ Nicht nur Herrn Zumbach stärkt das wöchentliche Treffen. Mit der Aussage „uns gefällt‘s hier“ ist sich das Ehepaar Werner einig. Dass die Senioren Spaß haben, wird bei den Gruppenspielen und dem gemeinsamen Singen ganz deutlich: „Es klappert die Mühle klipp klapp, klipp, klapp, klipp klapp“, wird lautstark mitgeträllert.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen und anschließenden Memoriespiel geht es dann wieder etwas ruhiger zu. Pünktlich um 13 Uhr kommt schließlich der Fahrer, um die Teilnehmer nach Hause zu bringen. Dankbar werden Klein und Mutschler verabschiedet. Es waren nur vier gemeinsame Stunden, doch es ist fühlbar wie sehr die Teilnehmer die schöne Atmosphäre genossen haben. „Das ist das Schöne an meinem Beruf. Du gibst den Leuten etwas und bekommst so viel zurück“, meint Mutschler.
Ohne dass es jemand gemerkt hat, hat der Regen draußen aufgehört, die Sonne dringt ein wenig durch die dicke Wolkendecke durch und der Tag erscheint ein wenig heller. Anmeldung zum DRK-Tagestreff unter Tel. 06201-2575881